Neues Projekt für bessere Vernetzung mit der EU
Weil es pro seltene Krankheit nur wenige Betroffene gibt und Informationen zu den einzelnen Erkrankungen nach wie vor spärlich sind, ist ein internationaler Wissensaustausch von grosser Bedeutung. Die Referenzzentren in den einzelnen europäischen Ländern haben sich zu Netzwerken zusammengeschlossen, um dank Wissenstransfer die Diagnose und Behandlung der Betroffenen zu verbessern. Als nicht EU-Mitglied blieb der Schweiz der Zugang zu den „European Reference Networks“ (ERNs) bisher verwehrt.
Sie erinnern sich: Im Juni 2017 hatte ProRaris eine
Petition lanciert, welche die Schweizer Behörden aufgerufen hat, alles zu
unternehmen, damit sich die Schweizer Kliniken mit Zentren für seltene
Krankheiten und auf diesem Gebiet tätige Forschende den europäischen
Referenzzentren für seltene Krankheiten anschliessen können. Die Solidarität
und Unterstützung der „rare disease Gemeinschaft“ war gross und im August 2017
konnten wir 450 Unterschriften bei den zuständigen Bundesräten einreichen.
Dieser Einsatz trägt nun erste Früchte! Das
Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die Umsetzungsphase für das Nationale
Konzept Seltene Krankheiten um 2 Jahre bis Ende 2019 verlängert und das Konzept
wurde um ein 5. Projekt erweitert. Dessen Schwerpunkt liegt bei der
„Internationalen Vernetzung“. Die Abteilung Internationales im BAG hat sich
diesem Projekt angenommen und ProRaris wird seine Expertise auf diesem Gebiet aktiv
einbringen. Die erste Sitzung der Arbeitsgruppe hat Mitte Dezember 2017
stattgefunden. Dabei wurde das Thema „European Reference Networks“ sowie deren
Bedeutung für die Schweiz diskutiert. Eine Umfrage bei Schweizer Experten und
Expertinnen aus dem Bereich Seltene Krankheiten ist in Arbeit. Der aktuelle
Zugang zu den ERNs und der Austausch mit den Kollegen in den europäischen
Netzwerken soll ermittelt werden.
Wir hoffen, dass die Rahmenbedingungen
längerfristig angepasst werden, damit der grenzüberschreitende Wissensaustausch
ungehindert stattfinden kann. Aufgrund der Seltenheit ihrer Krankheit sind Patientinnen
und Patienten dringend auf die internationale Vernetzung angewiesen. Betroffene
aus der kleinen Schweiz sind besonders oft auf die Expertise aus dem Ausland
angewiesen!